Glück ist ein Geschäft
„Horror mit Ironie, Köpfchen und frischen Ideen“
Schönheit mit Nebenwirkungen: Eine frisch gezüchtete Pflanze macht ihre Besitzer froh — dafür will sie allerdings eine Gegenleistung…
Botanikerin Alice ist es gelungen, eine Blume zu kreieren, deren Duft die Menschen glücklich machen soll, sofern sie ihr genügend Aufmerksamkeit und Liebe schenken. Als Alleinerziehende widmet sie sich ihrer Arbeit mit Hingabe — und schlechtem Gewissen, weil sie oft abwesend ist und ihren dreizehnjährigen Sohn Joe (Kit Connor) vernachlässigt.
Aus Zuneigung zu ihm nennt sie ihre Züchtung „Little Joe“. Und sie setzt noch einen drauf: Heimlich nimmt sie eine der purpurroten Pflanzen mit nach Hause — um sie ihrem Sohn zu schenken. Als sich Joe und andere Menschen in ihrer Umgebung auf subtile Art verändern, muss sich Alice mit den Konsequenzen ihrer Forschung auseinandersetzen…
Emily Beecham, bislang eher in Nebenrollen (z. B. in „Hail, Caesar!“) zu sehen, wurde in Cannes für ihre nuancierte Darstellung der Alice zu Recht als beste Darstellerin ausgezeichnet. Die Geschichte weckt Erinnerungen an Klassiker wie „Die Körperfresser kommen“, doch „Little Joe“ bricht mit allen Genrekonventionen.
In kühlen, streng komponierten Bildern erzählt er von den Gefahren der Gentechnik. Die ausgeklügelte Farbdramaturgie und der skurrile Soundtrack des japanischen Komponisten Teiji Ito verleihen dem Film eine betörende Künstlichkeit.